Sechs junge Steuerberater für den Kammerbezirk MV neu bestellt
Nach erfolgreich absolvierten Prüfungen erhielten am Montag (05.02.24) im Rostocker Hotel Radisson Blu sechs junge Steuerberaterinnen und Steuerberater des Landes Mecklenburg-Vorpommern ihre Bestellungsurkunden. Dr. Holger Stein, Präsident der Steuerberaterkammer MV, würdigte die Leistungen der Absolventen, die „außerordentliche Belastungssituationen und eine fachliche Prüfung auf allerhöchstem Niveau“ gemeistert hätten. „Fachkräfte in unserem Bereich sind begehrt und immer schwerer zu finden“, begrüßte er die neuen Kolleginnen und Kollegen im Alter zwischen 28 und 39 Jahren.
Als Jahrgangsbester schloss Marvin Heise aus Brüsewitz bei Schwerin die Zulassungsprüfung ab. Der 29-Jährige gehört zu den jüngsten Steuerberatern des Landes. Lediglich 14,5 Prozent aller Berufskollegen sind unter 40 Jahre alt. Im Kammerbezirk, einer der kleinsten in Deutschland, arbeiten derzeit 399 Steuerberater und 372 Steuerberaterinnen. Sie bieten in ca. 650 Kanzleien mit ca. 4.800 Mitarbeitern und 400 Auszubildenden und Umschülern fiskalisches Know-how.
Künstliche Intelligenz wird den Kanzleialltag nachhaltig verändern
In seiner Festansprache ging Steuerberater Dr. Holger Stein darauf ein, dass die Beraterbranche den Zukunftstechnologien aufgeschlossen gegenübersteht. Nicht zuletzt angesichts hoher Arbeitsbelastungen. „Der Berufsstand ist in Sachen Digitalisierung seit jeher Vorreiter“, erklärte der Präsident. Die Beherrschung der Datenmengen, die täglich in den Kanzleien eingehen, ihre sachgemäße Bearbeitung und das Erzielen verwertbarer Ergebnisse sei nur „mit neuesten, effektiven IT-Technologien möglich“.
Insbesondere die Künstliche Intelligenz werde den Kanzleialltag und den Umgang mit Informationen nachhaltig verändern. Der Rostocker Steuerberater forderte die jungen Kollegen dazu auf, alle Aussagen und Veröffentlichungen stets sachkundig zu prüfen und zu bewerten. „Wir werden uns bei breitenwirksamer Anwendung von ChatGPT stärker daran gewöhnen müssen, dass es 80 Millionen Steuerexperten gibt, ähnlich wie es bei einem Fußballländerspiel 80 Millionen Bundestrainer gibt“. Kammerpräsident Dr. Holger Stein betonte zugleich, dass sich nicht alle Probleme digital lösen lassen. Der Kommunikation und Pflege des fachlichen Austausches von Angesicht zu Angesicht komme auch in Zukunft eine große Bedeutung zu.